Produktion von Rohdiamanten sinkt 2023, grosse Bergbauunternehmen berichten

Veröffentlicht: 22/08/2023

Mitten im Sommer 2023 haben prominente Bergbauunternehmen der Diamantenindustrie wichtige Berichte veröffentlicht, die auf einen deutlichen Rückgang der Rohdiamantenproduktion aufgrund eines erheblichen Nachfragerückgangs hinweisen. Dieser Abschwung hat in der Folge zu einem markanten Einbruch der Diamantenverkäufe um 44 % geführt.

De Beers: Stetige Produktion inmitten von Marktverschiebungen

De Beers, ein wichtiger Akteur in der Branche, hat in diesem Jahr eine konstante Diamantenproduktion beibehalten und insgesamt 16,5 Millionen Diamanten gefördert. Diese Zahl weicht nur geringfügig um 2 % von der Produktion des entsprechenden Vorjahreszeitraums ab, die 16,9 Millionen Karat betrug. Im zweiten Quartal 2023 verzeichnete das Unternehmen Rohdiamantenverkäufe in Höhe von 7,6 Millionen Karat, ein Rückgang gegenüber 9,4 Millionen Karat im zweiten Quartal 2022 und 9,7 Millionen Karat im ersten Quartal.

Petra Diamonds: 44% Umsatzrückgang

Petra Diamonds’ Finanzergebnisse für das vierte Quartal und das gesamte Geschäftsjahr unterstreichen die strategische Entscheidung des Unternehmens, den Grossteil seiner Tender 6-Rohdiamantenverkäufe auf das Geschäftsjahr 2024 zu verschieben. Diese Verschiebung wurde durch eine vorübergehende Flaute bei der Nachfrage nach Rohdiamanten ausgelöst. Infolgedessen musste Petra Diamonds einen deutlichen Umsatzrückgang von 44 % auf 328,4 Mio. USD hinnehmen. Der Rückgang wurde auf eine geringere Produktion, weniger aussergewöhnliche Diamantenfunde und die Entscheidung, ein Verkaufsereignis auf das GJ2024 zu verschieben, zurückgeführt.

Rio Tinto: Anpassung an Markttrends mit 16% Rückgang

Rio Tinto meldete, dem Branchentrend folgend, einen Rückgang der Diamantenproduktion um 16 %. Das Unternehmen machte zwar keine spezifischen Angaben zum Diamantenmarkt, räumte aber die Auswirkungen der fallenden Rohstoffpreise im 2. Quartal ein, die durch eine Verlangsamung der Nachfrage in verschiedenen Sektoren beeinflusst wurden.

Alrosa: Widerstandsfähigkeit der Einnahmen und breitere Auswirkungen

Alrosa hingegen zeigte sich in der ersten Jahreshälfte mit einem Umsatz von 188,2 Mrd. Russischen Rubeln (1,9 Mrd. USD) widerstandsfähig. Dies bedeutete einen bescheidenen Anstieg von 0,2 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022 und einen bemerkenswerten Anstieg von 3,5 % gegenüber dem entsprechenden Zeitraum im Jahr 2021. Der Nettogewinn des Unternehmens ging jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 35 % auf 55,6 Mrd. Rubel zurück.

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Die geopolitischen Auswirkungen der Aktivitäten von Alrosa gehen über den finanziellen Einfluss hinaus. Die Entscheidung der Vereinigten Staaten vom April 2022, Alrosa den Zugang zu ihrem Bankensystem zu verwehren und den Direktverkauf von Diamanten auf dem US-Markt einzuschränken, erregte Aufmerksamkeit. Im Gegensatz dazu sorgte das fortgesetzte Engagement der Europäischen Union bei Alrosa, die im Jahr 2022 russische Diamanten im Wert von 1,4 Milliarden Euro (1,5 Milliarden Dollar) kaufte, für eine faszinierende Dynamik auf dem Markt.

Die Präsenz von Alrosa im Diamantensektor geht über den Finanzsektor hinaus, wie der Besitz des U-Boots B-871 Alrosa in der russischen Schwarzmeerflotte beweist. Dieses U-Boot wurde im Jahr 2022 umfassend repariert und modernisiert und erhielt die Fähigkeit, Kalibr/Club-Marschflugkörper einzusetzen. Dies ist genau die Art von Rakete, die Russland verwendet, um ukrainische Städte und Zivilisten zu bombardieren.

Überraschenderweise nimmt Alrosa ab August 2023 weiterhin am Kimberley-Prozess teil, und seine Diamanten tragen weiterhin die Bezeichnung “konfliktfrei”.